Anna Marias Malstil ist durch lineare Elemente geprägt, wobei alles, was in ihren Bildern zunächst als Linie erscheint, sich sogleich in pure Malerei mit changierender Farbe und variierender Breite auflöst: Die Makrostruktur findet in der Mikrostruktur ihre Entsprechung.
Jedes einzelne Element drückt ein eigenes Gefühl aus.
Konzeptuelles und Ideeles reichen sich die Hand, vereinen sich in der visuellen Qualität des Bildes. Ihre Bildvorstellungen kommen aus dem Inneren, reagieren aber auch auf Einflüsse und Geschehnisse von außen. Aber Anna Maria will dabei keine expressiven Gesten zeigen, die von einem leidenden Ich erzählen. Sie arbeitet durchdacht, erfreut sich an „gewolltem Chaos“ innerhalb ihres kompositorischen Entwurfes, das sich auch auf glückliche Weise mit meditativer Sinnlichkeit verbindet.
Anna Marias Werke entstehen in langer Beschäftigung mit Sujet und künstlerischer Umsetzung.
Ihre Liniengebilde schaffen Figuren, Eindrücke von Figuren, die sich manchmal Landschaften, Bäumen oder Blumen bewegen. Da sie aber malerisch definierte und realisierte Gestalt-Linien darstellen und keine trennende Konturen, gehen sie in ihrer Umgebung auf, verweben sich mit dem Bildgrund. So spiegelt sich in Anna Marias Kunst auch die alltägliche Wahrnehmung wider: manchmal sehen wir kurze, gefilterte Momente aus einem Bilderstrom. Manchmal bleibt ein Teil unbearbeitet und wird doch Teil des Bildes. Es entsteht ein Zustand.
Es kommt ihr darauf an, sowohl die Dinge zu zeigen, als auch das Wesen der Dinge.
Die Künstlerin sieht das Leben und lässt daraus Kunst entstehen.
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